Internationales WIMA Rally in Koscielisko (Polen) vom 4.-9.8.2014
249 Frauen aus 15 Ländern trafen am Sonntag und Montag in Koscielisko (nahe Zakopane), im Süden Polens ein. Nach meinem Wissen gab es dieses Mal auf der Hinreise keine verletzten Frauen, höchstens Töffpannen. Auch während der Woche nicht. Einige Töff sind (im Stehen) umgefallen, aber schlimmeres geschah nicht. – Wunderbar! Aus der Schweizer WIMA kamen 23 Frauen.
Das Hotel war sehr gross und hatte einen gewissen Charme vom Anfang des letzten Jahrhunderts und aus der Zeit des „Ostblocks“. Die Zimmer und Betten waren tiptop und das Essen sehr gut. Obwohl meine Vorstellung von einem internationalen Rally nichts mit einem Hotel zu tun hat, haben wir aber wegen des wechselhaften und manchmal schlimmen Wetters das schützende Dach doch geschätzt. Obwohl nichts diese Zwischen-Zelt-Kontakte und –Geschichten ersetzen kann, haben wir uns doch regelmässig im Wlan-Bereich, im Speisesaal, in der Bar (genannt „Café“!) oder vor dem Hoteleingang im Raucherviertel getroffen und uns ausgetauscht. Es ist immer wieder schön, die ausländischen Frauen, oder Frauen, welche weit entfernt wohnen, endlich wiederzusehen. Auch ohne die Originale, welche immer dabei sind, könnte man sich kein WIMA Treffen vorstellen; das bald 80-jährige Paar mit dem Seitenwagen, die sicher 70-jährige Engländerin, welche überallhin kommt mit ihrem Roller, mit einem 30-jährigen Helm und Freizeithosen, das Frauenpaar mit ihren beiden Kindern, welche wir aufwachsen sehen seit sie Bébés waren, die treuen Japanerinnen mit ihren Miettöff und ihren Deutschkenntnissen, usw., usw..
Am Montag gab es zur Begrüssung einen polnischen Folkloreabend und dem Willkommens-Dinner.
Am Dienstag war eine Bus-Tour nach Krakau organisiert.
Am Mittwoch fand der Konvoi statt, bei strömendem Regen und z.T. überfluteten Strassen. Schätzungsweise nur die Hälfte der Frauen mochte bei diesen Verhältnissen mitmachen. Gelohnt hat es sich aber wie jedes Mal. Es ist immer ein berührendes Erlebnis, als grosse Gruppe durch die Dörfer zu fahren und von der Bevölkerung so herzlich begrüsst zu werden.
Am Donnerstag fand das Rally statt. Der Streckenplan war für über 50-jährige schwerlich lesbar, das Rally anspruchsvoll, und es galt, 9 Posten zu finden. Auch da gab es viele Aussteigerinnen und Umkehrerinnen. Stephanie und ich haben das Handtuch bald geworfen und sind in die nahe Slowakei geschwenkt und um die hohe Tatra gefahren, durch all die Nationalparks – wunderschön!
Das ist das Schöne an diesen Treffen: Man kann überall mitmachen, aber man muss nicht.
Abends fand die Präsidentinnen-Sitzung statt und nachts um 10 Uhr begann der Lumpenabend, wo jedermann etwas aufführen konnte. Es war sehr originell und lustig. Unglaublich, was manche Frauengruppen mit „Nichts“ auf die Beine stellen!
Der Freitag war frei für individuelle Programme, wie die Besichtigung von Krakau, für Verwandtenbesuch, für den Besuch der sagenhaften Salzmine (Weltkulturerbe), einen Spaziergang mit Shopping nach Zakopane, den Besuch des KZ Oswiecim (Auschwitz) und Bergfahrten.
Am Abend war dann der Abschlussabend – die meisten Schweizerinnen kamen chic in schwarz – mit Preisverteilung, Dinner und Tanz bis in die Nacht.
Meine Haupteindrücke von Polen (resp. von dieser Region): Die Leute sind sehr scheu oder verschlossen, sie können nicht wirklich Englisch (oder trauen sich nicht), was die Verständigung sehr erschwert, die Leute sind sehr nett und hilfsbereit, das Essen fand ich köstlich; aber riesige Portionen, bei jedem Menu Fleisch, Käse, Eier, Kartoffeln und Chabis (gefühlt), Brot wird niemals automatisch gereicht; man muss es explizit bestellen und extra bezahlen, das Land ist sehr schön und die Strassen gut. Mit unserem Wechselkurs sind die meisten Preise für uns sehr tief. Es gäbe in Polen noch vieles zu entdecken, und für viele wird es nicht der letzte Besuch in Polen gewesen sein. Das Wetter war sehr wechselhaft, ein Regenguss konnte einem an irgend einem Ort zu irgend einer Zeit immer erwischen. Alles in Allem war es wieder eine tolle Woche.
- Bis zum nächsten Jahr in Schweden (und/oder Australien)!
Isabelle Schmid Burgmeier
Winterthur, im August 2014